Als Fahrradmechaniker bei der Tour de France

Am letzten Montag, dem zweiten Ruhetag der diesjährigen Tour de France, hatten wir die Gelegenheit, mit Tomás Amezaga, dem Chefmechaniker des Movistar Teams bei der Tour de France, zu sprechen. Er ist als Fahrradmechaniker nicht nur für alle Räder des Teams verantwortlich, sondern ist auch immer direkt im Auto hinter den Kapitänen oder Ausreißergruppe. Tomás gibt uns einen Einblick in die Arbeit eines Mechanikers und hat einige wichtige Tipps für jeden Radfahrer.

 

Wie sieht der normale Tag eines Fahrradmechanikers bei der Tour de France aus?

Tomás: Ein normaler Tag beginnt bereits am Vorabend. Sobald die Räder wieder im Teamhotel sind, putzen wir sie und kontrollieren grundsätzlich alles. Wir prüfen jeden Tag die Laufräder, die Kette, die Schaltung, die Bremsen und die eigentlich das komplette Rad. Für alle Räder brauchen wir insgesamt ca. 3 Stunden. Am Morgen, bevor das Rennen beginnt, überprüfen wir nur noch die Reifen und den Reifendruck. Das machen wir oft direkt vor dem Rennen. Während des Rennens bin ich im Mannschaftswagen direkt hinter unseren Teamkapitänen oder der Fluchtgruppe, um bei technischen Problemen am Rad schnell helfen zu können.

 

Was ist an einem Ruhetag anders?

Tomás: Wir haben sicher mehr Zeit und alles ist etwas entspannter, aber wir nutzen diese Zeit auch, um alles an den Fahrrädern zu überprüfen. Oft nutzen wir die Ruhetage auch, um  Schlauchreifen zu präparieren und spezielle Räder für Bergetappen oder die Zeitfahrräder für ein anstehendes Zeitfahren vorzubereiten.

 

Haben die Fahrer spezielle Wünsche bei ihren Rädern?

Tomás: Manche Fahrer bevorzugen ein leichtes Rad zum Klettern, andere bevorzugen ein Aero-Rennrad. Manchmal haben sie spezielle Wünsche bezüglich der Laufräder oder der Gänge für ein bestimmtes Terrain. Die Fahrer benutzen normalerweise 11-29 Kassetten und manchmal 11-32, aber nur auf den sehr harten Bergetappen. Normalerweise kommen die Fahrer zu mir oder einem der anderen Fahrradmechaniker, wenn sie etwas an ihren Rädern ändern wollen.

 

Was ist dein Tipp für Hobbyfahrer, was ist am wichtigsten?

Tomás: Normalerweise sollte man regelmäßig den Zustand der Kette und der Bremsen überprüfen. Abgesehen davon denke ich, dass die Sitzposition auf dem Fahrrad und der Sattel am wichtigsten sind. Eine gute Position ist wichtig für den Komfort, die Leistung und dafür auch bei langen Strecken ohne Schmerzen fahren zu können. Deshalb kümmere ich mich wirklich um die genauen Sitzposition für jeden Fahrer.

Tomás bei den letzten Vorbereitungen am Ruhetag.

 

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